Deutscher Sportwettenverband empfiehlt Nachbesserungen am Staatsvertragsentwurf

Deutscher Sportwettenverband empfiehlt Nachbesserungen am Staatsvertragsentwurf

Steigerung der Attraktivität legaler Angebote notwendig | Länder sollten Übergangsregelung bis 2021 schaffen

Berlin. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) legt den Bundesländern dringend nahe, den Entwurf des Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrags (GlüNeuRStV) zu überarbeiten. In einer Stellungnahme im Rahmen der Verbändeanhörung betonen die Sportwettenanbieter, dass der künftig in Deutschland lizenzierte Markt attraktiv genug sein muss, um gegenüber Schwarzmarktangeboten bestehen zu können.

DSWV-Präsident Mathias Dahms erläutert:

„Der GlüNeuRStV ist ein erster Schritt in Richtung einer modernen, marktkonformen Glücksspielregulierung in Deutschland. Das Vertragswerk lockert die bisherige strikte Verbotspolitik im Glücksspielwesen, die sich im digitalen Zeitalter als ineffektiv erwiesen hat. Im Zuge der politischen Kompromissfindung haben sich im GlüNeuRStV jedoch strukturelle Fehlentwicklungen verfestigt, welche die künftige Glücksspielregulierung vor Herausforderungen stellen werden.”

Konkrete Nachbesserungen sind insbesondere bei der Live-Wette erforderlich, die nach wie vor zu restriktiv gehandhabt wird. Auch die Pläne zur Überwachung von Spielern sollten vor dem Hintergrund datenschutzrechtlicher Bedenken entschärft werden. Grundsätzlich sollte die neu zu schaffende Regulierungsbehörde mehr Freiheiten erhalten, damit sie die Regularien für diesen dynamischen und technologiegetrieben Markt flexibel und zeitnah anpassen kann.

„Ein starres Regelwerk, das in den nächsten Jahren nicht verändert werden kann, hilft weder dem Spielerschutz noch wird es dazu führen, den auch zukünftig noch existierenden Schwarzmarkt zurückzudrängen”, so Mathias Dahms.

Die Bundesländer wollen ab 2021 auch Online-Casinospiele lizenzieren und den bestehenden Markt kanalisieren. Dahms weist daher auf die Notwendigkeit hin, bis dahin eine Übergangsregelung zu schaffen, um auch im Bereich der Online-Glücksspiele die Nachfrage in einen zumindest geduldeten Markt zu kanalisieren:

„Es wäre sinnvoll, die bestehenden Angebote nahtlos in das neue Regulierungssystem zu überführen. Geprüfte und zuverlässige Sportwettenanbieter sollten ihre Glücksspielprodukte nicht bis 2021 abschalten und den Schwarzmarktanbietern überlassen müssen. Die Kunden werden in der Zwischenzeit nicht aufhören zu spielen und sollten es lieber in einem geschützten Bereich zuverlässiger Anbieter tun können.”

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