Sportwettenunternehmer besorgt über fehlenden Verbraucherschutz. Verband plant rechtliche Schritte gegen illegale Anbieter. Boomender Sportwetten-Schwarzmarkt ist Ergebnis des Lizenz-Chaos.
Das immer noch in der Schwebe befindliche Sportwetten-Lizenzierungsverfahren trägt erheblich zu einem boomenden Schwarzmarkt bei. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) fordert deshalb den Gesetzgeber auf, endlich für klare Verhältnisse zu sorgen.
DSWV-Präsident Mathias Dahms sagt:
„Mit großer Sorge verfolgen wir die Berichte über einen wachsenden Schwarzmarkt. Er ist leider nur eine logische Folge des deutschen Lizenz-Chaos. Darunter leiden derzeit nicht nur Anbieter und Verbraucher, sondern auch der Staat."
Dahms weist darauf hin, dass seriöse Sportwetten-Anbieter im vergangenen
Jahr rund 226 Millionen Euro Steuern zahlten. Beträchtliche Summen, die auf
dem Schwarzmarkt umgesetzt werden, entgehen dem Fiskus:
„Solange das Lizenzierungsverfahren nicht abgeschlossen ist, sind uns die
Hände gebunden"
sagt Dahms weiter:
„Ansonsten würden wir umgehend wettbewerbsrechtlich gegen die illegalen Anbieter vorgehen."
Obwohl der Glücksspielstaatsvertrag eine Öffnung des deutschen Sportwettenmarktes für private Anbieter vorsieht, wurden immer noch keine
Sportwettenkonzessionen erteilt. Alle Mitglieder des DSWV besitzen schleswig-holsteinische Lizenzen für Sportwetten und /oder befinden sich in der letzten Runde des bundesweiten Konzessionsverfahrens.