Rund 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Sport kamen beim diesjährigen DSWV-Sommerfest 2024 zusammen, um zugleich das zehnjährige Bestehen des Deutschen Sportwettenverbands zu feiern.
Moderatoren-Legende Marcel Reif analysierte zusammen mit DSWV-Präsident Mathias Dahms und Gästen aus Politik, Sport und Wirtschaft die Spiele der UEFA EM 2024 und diskutierte mit ihnen über den Sportwettenmarkt in Deutschland.
So tauschten sich im Rahmen eines Panel-Talks zunächst Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes, DSWV-Präsident Mathias Dahms und Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, über die Rolle von Sportwetten im deutschen Sport sowie die Regulierung aus. Burmester, der sich auch als Vorsitzender des GGL-Sportbeirats engagiert, betonte die Wichtigkeit der Partnerschaft zwischen Sport und Sportwettenanbietern sowie Lotterien, die einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Profi- und Breitensports leisten. Für ihn sei das oberste Ziel die Integrität des sportlichen Wettbewerbs – Manipulation und Wettbetrug dürfen im Sport keinen Platz haben.
GGL-Vorstand Ronald Benter unterstrich die Notwendigkeit klarer Richtlinien für einen fairen und transparenten Markt. Die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages habe mit dem jüngst veröffentlichten Zwischenbericht begonnen. Politik und Verwaltung werden prüfen, in welche Richtung die Regulierung weiterentwickelt wird.
Auch die Fragestellung, ob E-Sport "echter" Sport sei, wurde an diesem Abend angeschnitten. Torsten Burmester stellte dazu fest:
"Diese Frage wird auch seitens IOC derzeit intensiv diskutiert. Der E-Sport wächst immer weiter und kann auch für den "klassischen" Sport eine Chance sein. Gleichzeitig befassen wir uns innerhalb des DOSB mit dem Thema E-Sports und werden uns in diesem Zug auch noch einmal die Positionierung aus dem Jahr 2018 ansehen. So, wie wir auch alle anderen Positionierungen regelmäßig überprüfen."
Philipp Hartewig, Mitglied des Deutschen Bundestags und sportpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, erteilte pauschalen Forderungen nach Werbeverboten eine deutliche Absage. Wichtig sei, Verbraucher durch Werbung und Sponsoring zu den lizenzierten Angeboten zu lenken.
“Populistischen Vorstößen für weitere Einschränkungen fehlt oft bereits jegliche Evidenz. Von verlässlichen und sinnvollen Regeln insbesondere in Bezug auf Werbung und Sponsoring profitiert der Sport im Gesamten. Nur mit einem wettbewerbsfähigen legalen Rahmen kann es auch gelingen, ein Gegengewicht zum Schwarzmarkt zu erhalten und dort im Bereich von Prävention, aber auch Repression bei möglichen Verstößen, handelnd eingreifen zu können.”
Daran anschließend betonte Inka Müller-Schmäh, Geschäftsführerin der Vereinigung Sportsponsoring-Anbieter (VSA) das Interesse des Sports an einem regulierten, legalen Markt mit Schutzmechanismen, in dem Spieler- und Jugendschutz und der Schutz der Integrität des Sports gesetzlich verankert sind.
DSWV-Präsident Dahms unterstrich die enge Verbindung von Sport und Sportwette:
„Die Wette gehört zum Fußball wie Bier und Bratwurst. Wichtig ist, die legalen Anbieter durch ein attraktives Wettprogramm und Werbemöglichkeiten weiter zu stärken, um gegen Schwarzmarktanbieter bestehen zu können. Nur bei den lizenzierten Wettanbietern werden Spielerschutz und Sportintegrität gewährleistet.“