Neue Studie: Glücksspielstaatsvertrag verfehlt Ziele

Neue Studie: Glücksspielstaatsvertrag verfehlt Ziele

Eine neue Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Gunther Schnabl von der Uni Leipzig offenbart alarmierende Entwicklungen des deutschen Online-Glücksspielmarktes: Trotz der Bemühungen der Bundesländer, Spieler zu lizenzierten Angeboten zu lenken, findet etwa die Hälfte des deutschen Online-Glücksspiels weiterhin im illegalen Markt statt. Die Jugend- und Spielerschutzmaßnahmen der legalen Anbieter wie Limits, Spielersperren und Hilfeangebote laufen so vielfach ins Leere.

Anteile am legalen und illegalen Markt für Online-Glücksspiele

Grund für diese Entwicklung ist ein enormes Schwarzmarktangebot im Internet, das mit wenigen Klicks erreichbar ist und rund um die Uhr beworben wird. Zugleich unterliegt der legale deutsche Glücksspielmarkt so restriktiven Beschränkungen, dass er für Spieler oft nicht interessant ist. Dies führt zu Steuerausfällen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro und gefährdet den Spielerschutz.

Die Auftraggeber der Studie, der Deutschen Online Casinoverband (DOCV) und der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) fordern daher dringende Maßnahmen:

  • Beschleunigung der Genehmigungsprozesse der Glücksspielbehörde GGL zur Vermeidung von Schwarzmarktaktivitäten.
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des legalen Marktes.
  • Konsequente Durchsetzung des Werbeverbots für illegale Anbieter.
  • Erhaltung der Werbemöglichkeiten für legale Angebote
  • Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Industrie, GGL, Politik und Interessengruppen.
  • Überprüfung von Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags zur Zielerreichung.
  • Änderung der Besteuerung für Online-Glücksspielangebote im Rennwett- und Lotteriegesetz.

Die Verbände setzen sich für eine konstante, evidenzbasierte Untersuchung des illegalen Online-Glücksspielmarktes ein, um ein sicheres Glücksspielerlebnis zu gewährleisten.

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