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Sportausschuss Bundestag: DSWV sieht Deutschland im Kampf gegen Spielmanipulationen gut aufgestellt

Sportausschuss Bundestag: DSWV sieht Deutschland im Kampf gegen Spielmanipulationen gut aufgestellt

10. Okt. 2024

Anlässlich medialer Berichte über den Verdacht auf Spielmanipulation im Amateurfußball nahm DSWV-Präsident Mathias Dahms als Sachverständiger im Sportausschuss des Deutschen Bundestags Stellung. In der Sitzung am 9. Oktober betonte Dahms, dass Deutschland im Kampf gegen Spielmanipulation gut aufgestellt sei.

Die Wahrung der Integrität sportlicher Wettbewerbe sei nicht nur ein Kernanliegen der Sportwettenanbieter, die selbst wirtschaftlich Geschädigte von Spielmanipulation sind, sondern auch im Glücksspielstaatsvertrag in § 1 Abs 5 sowie im Strafgesetzbuch in den § 265 c und d verankert.

Die Sensibilisierung sei seit dem sogenannten Hoyzer-Skandal im Jahr 2005 sehr hoch. Wirtschaft, Behörden und Sport ergriffen eine Reihe von Maßnahmen, um der Gefahr der Manipulation zu begegnen, wenngleich diese nicht notwendigerweise einen Wettbezug habe. Im Bereich der Sportwetten gebe es seit 2020 ein funktionierendes Lizenzsystem und mit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eine Aufsichtsbehörde, die den Sportwettenmarkt bundesweit überwacht. Der organisierte Sport, die Wettanbieter, die Glücksspielaufsichten und diverse andere Behörden, darunter auch das Bundeskriminalamt und Landeskriminalämter, arbeiten in der Nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettbewerben unter der Federführung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat zusammen und tauschen regelmäßig Informationen aus.

Hinsichtlich medialer Spekulationen über etwaige Manipulationen im Amateurbereich können die DSWV-Mitglieder keine Hinweise auf Manipulation feststellen, wenngleich ihre Sicht eingeschränkt ist: „In Deutschland ist es lizenzierten Anbietern untersagt, Wetten auf Amateurligen anzubieten. Das Problem liegt vielmehr auf dem Schwarzmarkt, wo solche Angebote weiterhin existieren“, so Dahms. Der DSWV fordert daher eine stärkere Bekämpfung illegaler Anbieter, die mit ihren undurchsichtigen Angeboten die Integrität des Sports gefährden.

Key-Take-Aways:

  • Deutschland ist im Bereich Sensibilisierung, Prävention und Bekämpfung von Spielmanipulationen gut aufgestellt.
  • Die deutsche Sportwettenregulierung und das Strafrecht bieten ausreichend Instrumente zur Prävention und Ahndung von Manipulationen. Ein Regelungsdefizit besteht nicht.
  • Legale Wettanbieter haben ein starkes wirtschaftliches Eigeninteresse, Spielmanipulation zu bekämpfen, und setzen umfangreiche Maßnahmen zur Prävention um – oft in Zusammenarbeit mit Sportverbänden und Behörden.
  • Allerdings gibt die Schwarzmarktentwicklung Anlass zur Sorge. Die Durchsetzung, insbesondere in steuer- und strafrechtlicher Hinsicht, muss intensiviert werden.
  • DSWV-Mitglieder erkennen in medial berichteten Verdachtsfällen keine Hinweise auf Manipulationen, da Amateurspiele von regulierten Anbietern nicht bewettbar sind.
  • Trotz aller Vorkehrungen kann Spielmanipulation nie völlig ausgeschlossen werden. Jeder Verdachtsfall sollte konsequent verfolgt werden.

Die ausführliche Stellungnahme des Deutschen Sportwettenverbands kann auf der Website des Deutschen Bundestags abgerufen werden.

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